Google weiß alles – Vortrag zu Gefahren im Netz an der COS
(Glei) Zu Beginn der Veranstaltung las der Referent Cem Karakaya zuerst einmal binnen Sekunden Daten von einem Smartphone einer Zuhörerin aus. Damit war ihm die volle Aufmerksamkeit der Anwesenden für den Rest des Abends gewiss. In einem faszinierenden, kurzweiligen und zeitweise auch erschütternden Vortrag wies der Vollprofi, langjähriger Interpol Mitarbeiter und Präventionsexperte der Münchener Polizei auf dem Gebiet Identitätsmissbrauch, auf die zahllosen Lücken und Gefahren im Netz hin. Nicht das Internet an sich sei jedoch gefährlich sondern wie man es benütze. Der Nutzer entscheide selbst wie viel er im Internet von sich preisgäbe. Um sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen, gelte es ein paar Grundsätze zu beachten: dabei seien an erster Stelle ein gekauftes Antivirusprogramm aber auch die regelmäßige Aktualisierung von Hard- und Software sowie das Ändern der Passwörter notwendig. Besonders Passwörter seien häufig sehr einfallslos und würden für Kriminelle keine Hürde darstellen.
Eltern sollten sich ihrer Vorbildfunktion beim Handygebrauch klar sein und damit Verantwortung in der Medienerziehung ihrer Kinder übernehmen. Karakaya plädierte dafür Kindern bis zwölf Jahren nur 45 Minuten Medienzeit pro Tag zuzugestehen. Erst mit 16 Jahren seien Kinder überhaupt mental in der Lage reale und virtuelle Welten zu trennen und für den verantwortungsbewussten Umgang mit einem Smartphone bereit. Jedem sollte bewusst sein, dass das Netz nichts vergesse und ein digitales „Ich“ nicht mehr vollständig gelöscht werden könne. Aus diesem Grund erfordern die neuen digitalen Lebenswelten digitale Kompetenzen von all ihren Nutzern.